Amazon Fire TV: Deep-Linking ist offenbar untersagt.

Seit der Einführung des Amazon Fire TV Sticks im Jahr 2014 ist der kleine Streaming-Player zu einem der beliebtesten Geräte für die Verbindung von Fernsehern mit dem Internet geworden. Doch nun gibt es für Nutzer des Fire TV Sticks eine schlechte Nachricht: Das sogenannte „Deep-Linking“ ist ab sofort untersagt.

Deep-Linking ist ein Mechanismus, mit dem Apps auf dem Fire TV Stick nahtlos in andere Apps integriert werden können. Wenn beispielsweise ein Nutzer eine TV-Show in der Netflix-App auf dem Fire TV Stick ansieht und auf eine Schaltfläche klickt, die ihn zu einem verwandten Inhalt in der Hulu-App führt, wird er automatisch zur Hulu-App weitergeleitet. Dies geschieht ohne dass der Nutzer die Netflix-App verlassen muss.

Bis vor kurzem war Deep-Linking auf dem Fire TV Stick eine gängige Praxis und wurde von vielen Apps genutzt, um die Benutzererfahrung zu verbessern. Doch nun hat Amazon diese Funktion für Drittanbieter-Apps untersagt.

Warum hat Amazon das Deep-Linking untersagt?

Amazon hat keine offizielle Erklärung abgegeben, warum Deep-Linking auf dem Fire TV Stick nicht mehr erlaubt ist. Doch es wird vermutet, dass das Unternehmen versucht, seine eigenen Dienste wie Prime Video und Music zu fördern und die Konkurrenz auszuschließen.

Mit der Einführung des Fire TV Sticks hat Amazon schnell erkannt, dass die Plattform für die Bereitstellung von Inhalten genutzt werden kann. Das Unternehmen hat eine Reihe von eigenen Streaming-Diensten entwickelt, die nahtlos auf dem Fire TV Stick integriert werden können. Amazon möchte, dass die Nutzer seine Dienste nutzen und nicht zu anderen Anbietern wechseln.

Das Verbot von Deep-Linking könnte auch Teil eines größeren Plans von Amazon sein, den Zugang zu Drittanbieter-Apps auf dem Fire TV Stick zu kontrollieren. Derzeit gibt es mehr als 5000 Apps, die auf dem Fire TV Stick verfügbar sind. Amazon könnte versuchen, die Anzahl der Drittanbieter-Apps zu reduzieren und stattdessen mehr eigene Apps zu fördern.

Was bedeutet das Verbot von Deep-Linking für die Nutzer?

Für die Nutzer des Fire TV Sticks bedeutet das Verbot von Deep-Linking, dass sie nicht mehr so nahtlos zwischen verschiedenen Apps wechseln können. Wenn ein Nutzer beispielsweise eine TV-Serie auf Netflix ansieht und auf eine Schaltfläche klickt, die ihn zu einer ähnlichen Serie auf Hulu führt, wird er nicht mehr automatisch zur Hulu-App weitergeleitet. Stattdessen muss der Nutzer die Netflix-App schließen und die Hulu-App manuell öffnen.

Das Verbot von Deep-Linking kann auch dazu führen, dass einige Funktionen in Drittanbieter-Apps nicht mehr funktionieren. Wenn beispielsweise eine App ein Deep-Linking verwendet, um eine andere App aufzurufen, um eine bestimmte Funktion auszuführen, wird diese Funktion nicht mehr verfügbar sein.

Die Einschränkung von Deep-Linking kann auch Auswirkungen auf die Konkurrenz haben. Roku, ein anderer beliebter Streaming-Player, hat bereits eine ä hnliche Einschränkung für Deep-Linking eingeführt. Im September 2020 gab Roku bekannt, dass Drittanbieter-Apps nicht mehr in der Lage sein werden, Nutzer direkt zu anderen Apps weiterzuleiten. Stattdessen müssen die Nutzer die Roku-Startseite öffnen und manuell zur gewünschten App navigieren.

Für die Nutzer bedeutet dies, dass sie bei der Verwendung von Roku-Geräten nicht mehr so nahtlos zwischen verschiedenen Apps wechseln können. Dies hat möglicherweise Auswirkungen auf die Nutzererfahrung und könnte dazu führen, dass sich Nutzer für andere Streaming-Player entscheiden, die Deep-Linking weiterhin unterstützen.

Was können Entwickler von Drittanbieter-Apps tun?

Entwickler von Drittanbieter-Apps müssen sich nun an die neuen Richtlinien von Amazon halten und auf andere Methoden zurückgreifen, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Eine Möglichkeit besteht darin, Benutzer direkt auf eine spezielle Seite innerhalb der App zu leiten, anstatt sie auf eine andere App umzuleiten.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine tiefe Integration mit Amazon-Diensten wie Prime Video und Music zu schaffen. Wenn Entwickler ihre Apps direkt in die Amazon-Dienste integrieren, können sie die Benutzererfahrung verbessern, ohne gegen die neuen Richtlinien von Amazon zu verstoßen.

Fazit

Das Verbot von Deep-Linking auf dem Fire TV Stick und die ähnliche Einschränkung bei Roku sind ein weiterer Schritt von Streaming-Plattformen, um ihre eigenen Dienste zu fördern und die Konkurrenz auszuschließen. Für die Nutzer bedeutet dies, dass sie nicht mehr so nahtlos zwischen verschiedenen Apps wechseln können und möglicherweise Einschränkungen bei einigen Funktionen hinnehmen müssen.

Für Entwickler von Drittanbieter-Apps bedeutet dies, dass sie ihre Strategie für die App-Entwicklung überdenken müssen. Sie müssen sich an die neuen Richtlinien halten und auf andere Methoden zurückgreifen, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Eine tiefe Integration mit den Amazon-Diensten könnte dabei helfen, die Nutzererfahrung zu verbessern, ohne gegen die Richtlinien zu verstoßen.

Letztendlich werden die Auswirkungen dieser Einschränkungen auf die Streaming-Industrie und die Nutzererfahrung erst mit der Zeit sichtbar werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Nutzer reagieren werden und ob sich die Streaming-Plattformen in Zukunft noch stärker darauf konzentrieren werden, ihre eigenen Dienste zu fördern.